News-Meldungen ab Juli 2024

UfS sieht in Sachen SAS ein Kommunikationsproblem

Hilferuf - keine Kündigung

Pressemitteilung UfS vom 23.07.2024

Die SAS (Soziale Anlaufstelle) war bereits in mehreren Anträgen u. a. zur Öffnung während der Messezeiten und zuletzt zu den dringend benötigten weiteren Räumlichkeiten Thema im Stadtrat.

Die Stellungnahme der SAS wurde dabei unisono als Hilferuf und in keiner Weise als Kündigung interpretiert.


In der Sitzungsaufzeichnung lassen sich die Diskussionen dazu nachverfolgen:


https://youtube.com/live/bQHXnilmFt8?si=DlT7AdsgAzMirX3T


Es gab dazu durchaus konstruktive Lösungsvorschläge. So wird zum Beispiel ein weiterer Raum in der SAS

bislang als Abstellraum der Stadt genutzt und könnte ohne großen Aufwand dem Betrieb der SAS überlassen werden.


Was sich in den aktuellen Meldungen zeigt, spricht aus UfS-Sicht in erster Linie für ein  Kommunikationsproblem.


Wenn sich die Verantwortlichen der Stadt mit denen des SAS-Teams zusammensetzen und ernsthaft nach Lösungen suchen, wird es auch eine gemeinsame geben. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

Wir befürworten das weitere Engagement der derzeit mit viel Herzblut Engagierten und fordern die Stadt auf, miteinander Schritte im Sinne der von Armut und Wohnungslosigkeit bedrohten bzw. betroffenen Menschen zu gehen.


Gerade die gewachsenen Beziehungen zum SAS-Team um Stefan Wagner schaffen Vertrauen und Geborgenheit für deren Gäste.


Die lange schon an die Sozialdezernentin Kabs ausgesprochene Einladung zum Frühstück würde Gelegenheit bieten, mit den Gästen und dem SAS-Team gemeinsam vor Ort nach Unterstützungsmöglichkeiten zu suchen.


Rosemarie Keller-Mehlem (UfS)


https://www.rheinpfalz.de/lokal/speyer_artikel,-soziale-anlaufstelle-hoffen-auf-kompromiss-_arid,5673309.html?utm_source=website&utm_medium=sharing

https://www.speyer-kurier.de/kuriere/medien-kurier/artikel/sos-bei-der-sas



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Dialog Wald :

Waldbegehung am 8. Juli 2024

 

Unabhängig für Speyer hat im Rahmen der Serie Dialog Wald mit Rosemarie Keller-Mehlem, Ewald Gaden, Steffen Patzelt und Jörg Pfänder an der Waldbegehung mit Förster Simon Henrich und Forstamtsleiter Christopher Skala teilgenommen.


Nach einführenden Worten der Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, erklärte die Umweltbeigeordnete Irmgard Münch Weinmann, dass die Stadt ein Speyerer Modell der Waldbewirtschaftung entwickeln möchte. Zu diesem Zweck wurden bei der Begehung 2 Standorte im Stadtwald auf der Niederterrasse begutachtet.


In der Forstabteilung Jägerrast gegenüber dem Bauhaus erklärte Hr. Henrich den forstlichen Eingriff, der im Winter dort gemacht wurde. Viele Bäume waren dort ganz oder teilweise abgestorben und stellten ein Risiko für die Iggelheimer Str., direkt angrenzende Häuser und Spaziergänger dar. Die Bäume wurden mit Hebebühnen in ca. 8 m Höhe gekappt, so dass der Waldboden geschont und die wertvollen Buchenstämme mit ihren vielen Höhlen und ihren unteren Ästen erhalten blieben. Sämtliches Totholz blieb im Wald und steht der Lebensgemeinschaft als Nahrung und Wohnort zur Verfügung. Im hinteren Bereich, wo weder Bebauung noch Wege in der Nähe sind, wurde eine Biotopbaumgruppe angelegt, in der die abgestorbenen Bäume komplett verbleiben dürfen und Lebensraum für seltene Arten bieten.


Insgesamt stellt die Maßnahme ein Ökosystem-schonendes Beispiel für Verkehrssicherung dar. Obwohl Hr. Henrich zum Abschluss erklärte, dass diese Methode zeitaufwendiger und teurer war und deshalb so nicht überall ausgeführt werden kann, wünschen wir uns als
UfS, dass in Zukunft bei Eingriffen innerhalb des Waldes so verfahren wird.


Im Anschluss führte Hr. Henrich die Fahrradexkursion an eine strategisch günstige Stelle mitten im Stadtwald zwischen Iggelheimer Str. und dem militärischen Übungsgelände. Dieser Bereich wurde in der jüngeren Vergangenheit von forstlichen Eingriffen weitgehend verschont und der Naturverjüngung überlassen. Diese Methode zeigt nun Früchte. An der ausgewählten Stelle haben sich unter den Waldkiefern die Laubbaumarten Sandbirke, Rotbuche, Stieleiche, Winterlinde und Spätblühende Traubenkirsche natürlich verjüngt und bilden junge Bäume in verschiedenen Höhen bis ca. 6 m. Nun ist es die Frage, wie wir die wertvolle Naturverjüngung weiter entwickeln wollen? Dies ist eine wichtige Frage, weil wir heute die Weichen für die zukünftige Waldentwicklung stellen. Wir stehen im Wald an einem Wendepunkt, weil die Hauptmethode der letzten ca. 200 Jahre, die Anpflanzung von standortfremden Nadelbäumen in Monokulturen, im Klimawandel nicht mehr funktioniert.


Generell gibt es die Möglichkeiten Licht oder Schatten oder einzelne Baumarten im Wald zu fördern oder zu unterdrücken.

Wollen wir einen hellen oder einen dunklen Wald?

Welche Baumarten kommen in Frage?


Hier muss man die Entwicklung des Waldes berücksichtigen. Seit 2018 sind bereits viele Kiefern abgestorben. Die Waldkiefer ist ursprünglich in der Oberrheinebene nicht heimisch. Sie ist eigentlich eine Baumart Nordosteuropas und wurde um 1600 in der Oberrheinebene eingeführt. Im Klimawandel macht es sich bemerkbar, dass sie eigentlich an kühlere Klimate angepasst ist.


Es kam die Frage auf, welche Möglichkeiten es gibt seltene Vogelarten lichter Wälder wie Ziegenmelker oder Wiedehopf zu fördern. Hr. Henrich erklärte, dass dieser Standort mit seiner keineswegs selbstverständlichen und vielseitigen Naturverjüngung dafür eher nicht geeignet ist. Es gäbe andere Standorte, wo ohnehin wenig Naturverjüngung vorhanden ist.
Da es der Waldkiefer in der Rheinebene zu warm ist, sind hier lichte Wälder höchstens mit Eichen zukunftsfähig. Kleinflächige Beispiele dafür gibt es im etwas feuchteren Bereich der Stilllegungsfläche im Speyerer Bürgerhospitalwald auf der Gemarkung Iggelheim.


Bei der Entscheidung zwischen Licht und Schatten und wieviel wo geeignet ist, muss man wieder die aktuelle Waldentwicklung der letzten Jahre berücksichtigen. Wir sehen überall bei uns Schäden an Bäumen. Aber die Frage ist, wo sind die Schäden am größten. Was sind die größten Risikofaktoren und welche Einflussmöglichkeiten haben wir? Hier muss man klar sagen, dass Schatten hilft, weil die überlebenswichtige Feuchtigkeit länger im Wald gehalten werden kann. Licht ermöglicht das Eindringen von Hitze überall in den Wald und begünstigt die Austrocknung und damit auch Baumschäden. Licht ist somit ein Risikofaktor für den Wald im Klimawandel. Natürlich brauchen die jungen Bäume Licht zum Wachsen, aber in welchem Ausmaß können wir das heute noch zulassen? Je geschlossener das Kronendach, desto geschützter ist der Wald vor Hitze und Trockenheit.


Die Eiche ist der Lieblingsbaum der meisten Menschen und auch der Baum mit der längsten Waldökosystemgeschichte in Mitteleuropa. Die einheimischen Eichenarten Stiel- und Traubeneiche sind die Baumarten mit den meisten Artenverbindungen, das heißt, Arten, die auf, von und mit der Eiche zusammenleben und von ihr abhängig sind. Eichen sind auch die langlebigsten Bäume. Natürlich wollen wir einheimische Eichen in unserem Wald haben.


Hr. Henrich hat den zweiten Exkursionsstandort deshalb ausgewählt, weil sich dort Eichen in verschiedenen Verjüngungsstadien befinden. Das ist wiederum alles andere als selbstverständlich, denn tatsächlich sind Eichen zwar die langlebigsten einheimischen Bäume, aber auch diejenigen, die sich mit der Verjüngung am schwersten tun. Naturverjüngung von Eichen findet man gelegentlich entlang von Wegen mit viel Licht. Mitten im Wald sieht man oft nur alte Eichen. Somit ist der gezeigte Standort schon eine Besonderheit. Warum ist das so?


Weil der Mensch, seit Jahrhunderten Eichen gefördert hat. Die Waldweide, in der die Eicheln eine Hauptrolle spielen, haben das Überleben der Nutztiere gesichert. Seit Jahrhunderten haben Menschen deshalb Bereiche mit jungen Eichen ca. 20 Jahre lang eingezäunt, um Verbiss durch Rehe zu vermeiden. Somit gibt es seit frühester Zeit eine starke Verbindung zwischen Menschen und Eichen. Junge Eichen wurden von uns Menschen immer geschützt und gefördert. Die Eiche kommt auch natürlich im Wald vor, aber es ist eher selten, dass sie ungeschützt groß werden kann, denn sie wächst, wie Hr. Henrich auch erklärte, langsamer als andere Baumarten, wird deshalb meist beschattet und kann sich nicht gegen andere Bäume durchsetzen. In Waldnationalparks nimmt der Eichenanteil deshalb ab. Die einheimischen Eichen brauchen den Menschen in ihrer Jugend.


Hr. Henrich hat am Exkursionsstandort gezeigt, wie junge Bäume vom Waldgeißblatt oder auch Brombeeren überwachsen werden können. Er hat gezeigt, wie eine ca. 4 m große Eiche von einer nebenstehenden Rotbuche überwachsen wird und erklärt, dass die Eiche nur groß werden kann, wenn er die umgebenden Bäume kürzt, um der Eiche einen Wachstumsvorteil zu geben.


Ja, in der Vergangenheit konnte man Eichen freistellen und im Umkreis von ca. 5 m alles andere absägen. Aber funktioniert das heute im Klimawandel auch noch? Können wir es uns leisten wertvolle standortheimische Rotbuchen abzusägen, oder brauchen wir jeden möglichen Schatten? Dieses Jahr sieht alles gut aus, weil es seit einem ¾ Jahr genügend regnet. Das kann nächstes Jahr aber wieder gegensätzlich sein.


Neben Eiche und Buche zeigt Hr. Henrich eine noch etwas größere Spätblühende Traubenkirsche, einen invasiven Neophyten aus Nordamerika. Er sagt, die will er nicht haben. Ja, invasive Neophyten
wie sie und die Robinie bedrohen unser einheimisches Waldökosystem. Sie sollten tatsächlich unterdrückt werden.


Bei all diesen Maßnahmen muss man heute immer im Hinterkopf behalten, dass so wenig wie möglich Schaden im Ökosystem angerichtet wird. Dieser Wald ist im Umbruch. Unter dem Kiefernforst wächst ein junger Laubmischwald heran. Die Bäume sind gerade mal wenige Meter groß und noch sehr lückig. Ein Trockensommer wie 2018 könnte hier großen Schaden verursachen.


Wir als
UfS sind für die Förderung von Naturverjüngung, für die Minimummaßnahmen, um natürlich gewachsene Eichen zu ermöglichen groß zu werden und für die Unterdrückung von Neophyten über Ringelung bei Robinien und Schwächung bei Spätblühenden Traubenkirschen. Unser Ziel ist es so wenig wie möglich in die natürliche Waldentwicklung einzugreifen, aber trotzdem einheimische Eichen zu fördern und Neophyten zu unterdrücken. Unser Ideal ist ein kleinflächiges Mosaik möglichst vieler einheimischer Laubbaumarten und Altersstufen, ein Schattenwald mit Eichen in der oberen Baumschicht und kleinflächigen Verjüngungsflächen. Im Speyerer Bürgerhospitalwald auf der Gemarkung Iggelheim sind die Voraussetzungen für einen solch vielfältigen und artenreichen Wald mit großem Potential vorhanden. Die Stilllegung ermöglicht dem Waldökosystem dort in Ruhe zu wachsen und zu reifen. Vieles dort kann als Vorbild für den Stadtwald auf der Niederterrasse dienen.


Wir sind begeistert von der Reihe Dialog Wald als Austauschmöglichkeit für alle Waldbeteiligten und Interessierten und sehen diesen Dialog als große Chance an einen gemeinsamen Weg zu einem vitalen Waldökosystem zu finden. Wir wünschen uns darüber hinaus die von Irmgard Münch Weinmann in Aussicht gestellte Wald AG für alle Stadtratsfraktionen.


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Kommunalwahl 9. Juni 2024:

Neue Wählergruppe zieht wieder

 in Fraktionsstärke in den neuen Stadtrat ein


Mit einem Ergebnis von 4,8 Prozent stadtweit bei den Kommunalwahlen 2024 kann die neue Wählergruppe Unabhängig für Speyer (UfS) wieder mit zwei Sitzen und ihren beiden bewährten Stadträtinnen Rosemarie Keller-Mehlem und Dr. Maria Montereo-Muth in den Stadtrat einziehen - und das obwohl die UfS bewusst auf Plakate im öffentlichen Raum verzichtete, um die Vermüllung zu stoppen und stattdessen auf den direkten Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern über ihr Programm setzte.ann


Die UfS dankt allen Wählerinnen und Wählern für das Vertrauen und wird sich auch weiterhin tatkräftig für deren Interessen und eine gute Sachpolitik für Speyer- unabhängig von parteipolitischen Verengungen einsetzen..


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